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Das Städtchen Ajo liegt verlassen und einsam in der Sonora Wüste Arizonas am Highway 85 nahe dem Knotenpunkt mit dem Highway 86 etwa 60 km von der Grenze zu Mexiko. Wer hier herkommt versucht so schnell wie möglich sein Ziel zu erreichen.


Für die wenigsten ist es wohl Ajo selbst. Viele sind auf der Durchreise in das nahe Mexiko. Oder der südöstlich gelegene Organ Pipe Cactus National Park sowie die Ajo Mountains. In den guten alten Zeiten bis 1985 befand sich in Ajo noch eine Kupfer-Tagebaumine von der noch viel zu sehen ist, und die Landschaft drumherum nicht gerade hübscher macht. Die unübersehbaren Abraumhalden und die gewaltige offene Grube bestimmen das Ortsbild bis heute. 











Die mexikanischen Soldaten, die im 16. Jahrhundert haltmachten, nannten den Ort Ajo (spanisch: Knoblauch) und bezogen den Namen auf in der Gegend wachsende Pflanzen. Sie waren die ersten, die metallisches Kupfer gewannen und damit handelten. Doch erst 1910 (damals hatte Ajo 50 Einwohner) kam die große Wende durch die Wiederaufnahme des Kupferabbaus in der New Cornelia mine. Die Kupfergewinnung im Tagebau prägte den Ort. Die Gelder des Unternehmens und der langjährige Manager John Greenway machten den Bau eines spanisch beeinflussten Ortskerns mit prächtiger Architektur im kolonialen Stil möglich.





Nach der Schließung der Kupfermine zogen fast 45 % der Einwohner aus Ajo weg, die Wirtschaft brach zusammen. Ein bescheidener Tourismus, vor allem von Pensionären aus der Arbeiterschicht, entstand auf der Basis der extrem niedrigen Lebenshaltungskosten. Noch 2010 standen rund ein Drittel aller Wohnhäuser leer. Noch etwas zur Geschichte des kleinen Örtchens, die Ureinwohner vom Stamm der Papago-Indianer verwendeten das ausgesprochen reine und leicht zu gewinnende Kupfererz in Ajo, um Farbe für die Körperbemalung zu gewinnen.


Es gibt in dem kleinen Örtchen unwahrscheinlich viele Murals.

Gemeint ist damit die großformatige Wandmalerei an Häuserwänden, Einrichtungen oder Straßen. Im Gegensatz zu Graffiti handelt es sich bei Murals jedoch oft um beauftragte Arbeiten oder freie Werke, die für einen bestimmten Zeitraum oder langfristig den öffentlichen Raum verschönern sollen